Das vergangene EM-Spiel zwischen Deutschland und Italien dürfte sich für jeden passionierten Fan zur wahren Zitterpartie entwickelt haben. Umso größer die Freude darüber, dass Deutschland das Halbfinale erreicht hat. Jedoch wird die Euphorie über das Weiterkommen von einigen Wehrmutstropfen überschattet. Beim nächsten Spiel gegen Frankreich muss verletzungsbedingt auf den Einsatz von Sami Khedira und Mario Gomez verzichtet werden. Umso mehr drängt sich die Frage auf, wie die Sportverletzungen der Nationalspieler versichert sind.
Verletzungen treffen sowohl Nationaltrainer als auch Verein
Sportverletzungen gehören zum Dasein eines aktiven Fußballers einfach dazu. Ziehen sie sich während eines Tacklings mit dem Gegenspieler eine Verletzung zu, lösen sie nicht nur große Enttäuschung bei ihren Fans aus. Vielmehr versetzen sie sowohl Trainer, als auch Verein in Angst und Schrecken. Schließlich werden Profifußballer in Millionenhöhe auf dem Transfermarkt gehandelt und können in aktiver Spielzeit ebenso hohe Gehälter realisieren. Fällt der Fußballer jedoch verletzungsbedingt aus, hat das für alle Beteiligten kostenintensive Folgen. Die fehlende Sportleistung birgt nicht nur finanzielle Folgen für die Mannschaft, sondern auch den damit einhergehenden Verdienstausfall. Im schlimmsten Fall steht der verletzte Sportler vor den Trümmern seiner erfolgreichen Fußballkarriere.
Wenige Spieler erhalten ihr Geld länger als sechs Wochen
Ein langfristiger Ausfall des Profifußballers kann sich rasch zu einem teuren Wagnis entwickeln. Denn die Sportler stehen in einem Angestelltenverhältnis zum jeweiligen Fußballclub. Wie alle anderen Arbeitnehmer, haben auch sie, im Krankheitsfall, Anspruch auf Lohnfortzahlung. Somit ist der Verein in der Pflicht seinem angeschlagenen Spieler das Gehalt weiter zu zahlen. In einigen Fällen auch länger, als die gesetzlich vorgeschriebenen sechs Wochen. Der Vereinigung der Vertragsfußballer zufolge, können sich Topspieler einen längeren Anspruchszeitraum zusichern lassen. Nach Ansicht des VDV sollte Deutschland dieselben Regeln einführen, wie sie bereits in England gelten:
Den Spielern der englischen Premier League wird das Gehalt so lange weitergezahlt, bis die Verletzung ausgeheilt ist – auch über das Vertragsende hinaus. Gegen eventuelle finanzielle Risiken sichern sich die Clubs mit Versicherungen ab.
Körperteile versichern wie die Stars
Was bei den Promis vor kurzem für einen großen Hype gesorgt hat, kennen Profifußballer schon lange: die Versicherung der Gliedmaßen. In dem Zusammenhang werden Beine oder die Hände des Torwarts für horrende Summen abgesichert. Beispielsweise sollen die Beine von Cristiano Ronaldo für eine stattliche Summe von 140 Millionen Euro versichert sein. Im Gegensatz dazu sind die Hände des Nationaltorwarts Manuel Neuer mit einer Versicherungssumme von drei Millionen abgesichert.
Private Vorsorge der Nationalspieler
Das Privileg, auch nach Verstreichen der sechs Wochen Frist, Gehaltszahlungen vom Fußball Club zu erhalten wird häufig nur Top-Spielern gewährt. Für die meisten Fußballer hat der Geldfluss nach sechs Wochen ein Ende. Dabei können sie lediglich auf eine eingeschränkte Unterstützung seitens der Unfallversicherung (Unfallversicherung im Test) hoffen. Sie mag zwar für die Dauer von 78 Wochen ein Verletztengeld zahlen, jedoch beschränkt sich ihre Höhe auf monatlich 6.400 Euro. Damit die Spieler auf eine monatliche Summe zugreifen können, die ihrem monatlichen Fußballgehalt nahekommt, müssen sie privat vorsorgen. Vor diesem Hintergrund schließen Fußballer gewöhnlich eine Krankentagegeldversicherung und zusätzliche Sporttagegeldversicherung ab. Hierbei offenbaren die gängigen Policen einen Tagessatz von bis zu 2.000 Euro. Dabei ist die Höhe des zu zahlenden Versicherungsbeitrags abhängig vom Alter und Gesundheitszustand des Fußballers. Fußballer, die anfällig für Verletzungen sind, zahlen möglicherweise noch Risikozuschläge.
Versicherungsschutz der deutschen Elf
Die deutsche Nationalmannschaft ist über den DFB so gut abgesichert, wie keine andere Mannschaft innerhalb Europas. Demnach sind die Nationalspieler über einen Spezialisten des Versicherungs-Konglomerats Lloyd’s of London in Millionenhöhe abgesichert. Der Versicherungsschutz der abgeschlossenen Police umfasst vorübergehende sowie dauernde ganzheitliche Spielunfähigkeit bzw. Sportinvalidität. Weiterhin sind die Spieler gegen den Todesfall abgesichert. Die hohe Versicherungssumme hat zur Folge, dass die fälligen Versicherungsprämien dementsprechend hoch ausfallen. Hierbei könnte bei einem 27-jährige Nationalspieler von einer Prämie zwischen 5.000 und 7.000 ausgehen – pro Länderspiel.
DFB und FIFA gewähren auch Versicherungsschutz
Darüber hinaus sind die Nationalspieler ebenso über den Deutschen Fußballund versichert. Verletzt sich ein Spieler beim Training oder während eines Länderspiels, wird die Unfallversicherung aktiv. Nach Angaben des DFB werden Entschädigungen an den Spieler und den Verein gezahlt. Zusätzlicher Versicherungsschutz kann auch seitens der FIFA erwartet werden. Seit 2012 sichert die FIFA die entsendeten Clubs ab. Sofern sich ein Spieler während der FIFA-Abstellungspflicht verletzt und für länger als vier Wochen spielunfähig ist, zahlt die Versicherung dem Club rund 24.000 Euro pro Tag. Diese Zahlungen werden höchstens für die Dauer von einem Jahr gewährt und sind bei 8,7 Millionen Euro gedeckelt.
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Fazit
So ärgerlich und kostenintensiv eine Sportverletzung auch sein mag, müssen Fußballer nach sechs Wochen keine Gehaltseinbußen verbuchen. Hierbei kann eine abgeschlossene Krankentagegeldversicherung oder Sporttagegeldversicherung den Verdienstausfall kompensieren und teilweise ausgleichen. Daneben gewährt der DFB ebenso Entschädigungen, die im Verletzungsfall an Spieler und Verein gezahlt werden.
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Source: Testsieger Berichte